Donnerstag, 1. Dezember 2016

Warum konservative Menschen konservativ sind und wie man mit ihnen politisch ungehen sollte


Seit ich mich für Politik interessiere war ich immer auf der Gegenseite von Konservativen. Bisher dachte ich immer Konservative wollen einfach nur das sich nichts Ändert oder die alten Zeit zurück haben wollten. Oberflächlich gesehen ist das auch richtig, aber das ist nicht was hinter einer konservativen Haltung steckt, es hat für mich lange gedauert bis ich verstanden wo das konservative Gedankengut herkommt und warum es nicht ausstirbt. Hier meine Erklärung, ich hoffe sie hilft dir.
Konservative haben, erstaunlicherweise nichts gegen Veränderungen, sie sich sogar bereit Veränderungen mitzutragen und sogar voranzubringen, das gleiche gilt auch für fortschrittliche Standpunkte oder Meinungen. Ob ein konservativer Mensch eine Veränderungen annimmt oder nicht liegt einzig und allein daran ob er sie auf sich selbst beziehen kann. Soll heißen wenn ein Konservativer zu etwa sagen kann: „Ich sehe wie mir das helfen oder nützten kann.“ oder „Ich sehe wie ich das tun könnte / möchte.“ dann ist ein Konservativer dafür weil es Teil des eigenen Weltbilds ist egal ob sich das mit anderen Teilen des eigenen Weltbild beißt oder nicht.
Hier ein Beispiel: Wenn ein Konservativer Mann es für sich selbst ablehnt für Geld Sex zu haben, wird es jeden Verurteilen wo dies Tut. Gleichzeitig wird er möglicherweise aber selbst in Bordell gehen oder Pornofilme anschauen, ohne das ihm die Doppelmoral hierbei überhaupt auffällt.
Konservativen Menschen sind einfach nicht bereit und wehren sich sogar extrem dagegen Dinge aus einem anderen Blickwinkel als ihrem eigenen zu betrachten. Sie sind auch nicht bereit ihre eigenen Ansichten auf Konsistenz abzugleichen. Es gilt das Motto es ist nicht für mich, wieso sollte ich es dann bei dir Akzeptieren oder wenn ich das bisher noch nie so erlebt habe dann gibt es sowas auch nicht, somit glaube ich dir nicht.
Ich vermute das es viel mit Unsicherheit und Angst zu tun hat, dass Konservative ihre eigene Weltsicht nicht verlassen wollen oder können. Sie sind somit zwar rational in der Lage zuverstehen, dass es Menschen gibt die aus Sadomaso-Praktiken beim Sex stehen, da sie selbst aber kein Interesse an dieser Art von Sexpraktiken haben werde sie es dennoch grundsätzlich ablehnen. Dies nur mal als ein Beispiel von vielen.
Die einzige Möglichkeit wie ein konservativer Mensch sein Weltbild ändert, ist nicht durch Selbstreflektion sondern nur über Autoritäten welche neue Blickwinkel erklären, oder wenn sie selbst eine Erfahrung durchmachen.
Das einzige was man als fortschrittlicher und weltoffener Mensch machen kann um bei Konservativen den Stein ins rollen zu bringen, ist ihnen immer wieder die Angst zu nehmen. Harte konfrontation oder gar streit helfen nur die Angst und Unsicherheit von Konservativen zu stärken. Man muss ihnen das Gefühl geben das kein Gefahr besteht wenn sie ihre Meinung hinterfragen oder ändern.
Ich sage jetzt nicht das man sich mit Konservativen nicht das man mit Konservativen harte Wortgefechte oder Streits vermeiden soll. Ganz im Gegenteil man muss sich diesen Diskussionen stellen, man darf nur nicht den Fehler machen und einen Konservativen in der Person angreifen auch wenn sie selbst es tun. Je ruhige man selbst bleibt und mit Fakten ohne persönliche Anfeindung die eigenen Position vertritt desto ehe erreicht man das Ziel. Man muss nicht mal freundlich sein in der Diskussion, man muss nur jeden persönlichen Angriff vermeiden und immer mit den eigenen Fakten trumpfen.
Totale Nogos sind alle Ansätze wo empatie gefragt ist zum Beispiel: „Versetzen sie sich mal in die Lage von ...“, „Was würden sie tun wenn ...“.
Goto Argumente sind alles welche man Belegen kann: „Die Erde ist eine Kugel.“, „Die Unterhaltsleistung für einen Flüchtling liegt unter dem Hartz 4 Satz.“