Mittwoch, 26. Februar 2014

"Papa installierst du mir Telegram?" oder wie man 19 Milliarden in die Tonne haut.

Meine Tochter ist in der Pubertät und hat ein Smartphone. Diese benutzt sie für die Dinge wofür ein Mädchen in ihrem Alter ein Smartphone benutzt. Sie macht und bearbeitet Fotos, spielt Tempelrun, chattet mit ihren Freundinnen und Klassenkameraden über Whatsapp und gelegentlich schickt sie ihrer Mutter eine SMS um mitzuteilen, dass sie noch nach der Schule zu einer Freundin geht.
Alles in allem der typische Gebrauch eines Smartphones in ihrem Alter. Als sie sich von mir Whatsapp installieren und erklären lies, weil alle anderen in ihrer Klasse ebenfalls diese App haben war das für mich komisch aber noch im Rahmen.
Als nun die Nachricht vom Verkauf von Whatsapp an Facebook kam war ich schon ein wenig beunruhigt. Ich sprach meine Tochter darauf an und sagte sie solle sich doch mal überlegen ob es nicht eine bessere Alternative zu Whatsapp geben würde. Seither habe ich mit ihr nicht noch einmal über das Thema gesprochen.
Heute kam meine Tochter nach Hause und erklärte mir ich solle ihr Telegram, ein Chatprogramm die gleichen Funktionen bietet wie Whatsapp aber verschlüsselt überträgt, installieren (sie hätte es selbst auch gekönnt aber es war nur noch wenig zeit vor dem Zubettgehen). Ich hatte mit nur etwa eine halbe Stunde zuvor ein Video über Alternativen angesehen und wahr gerade dabei mir die eine oder andere Software anzuschauen. Ich suchte für mich selbst eine derartige App.
Die ganze Klasse und alle Freundinnen meiner Tochter sind aktuell dabei von Whatsapp auf Telegram umzusteigen (sie habe das glaube ich, sogar über Whatsapp besprochen).
Was mich persönlich dabei fasziniert ist die Leichtigkeit mit der meine Tochter den Wechsel vollzieht. Nach kurzen ausprobieren der App stellte sie sogar fest das die Funktionweise ihr sogar besser gefällt.
Meine Tochter steht für mich exemplarisch für die junge Generation welche Facebook versuchte zu erreichen, aber diese Generation macht bei ihren Apps keine Kompromisse, wenn ihr die eine nicht mehr zu 100% gefällt wechselt sie zur nächsten. Dies ist das Verhalten eines mündigen Kunden / Anwenders.
Ich freue mich schon darauf diese Generation einmal ihr erstes Auto kaufen zu sehen. ;)

Montag, 24. Februar 2014

Nach dem erfolgreichen Ende eines Protests

Sehr schön zu sehen das die Opossition in der Ukraine ihren Willen durchgesetzt hat.
Ich hoffe es kommt zu faieren Wahlen und die Lage im Land normalisiert sich wieder.
Ein Problem bleibt aber wie nach jedem Ende eines Aufbegehrens. Die Opposition spaltet sich. Die Medien und Politikexperten sprechen dann gerne von einem Zerfall der Opposition und vin deren Schwächung.
Was aber wirklich geschieht ist folgendes: Angenommen es würde ein Sturm der Entrüstung über Frau Merkel losbrechen, dann wären von den Parteien wohl Linke, Grüne,Piraten und die AfD neben vielen weiteren kleineren Parteien bei diesen Protesten vertreten. Es würde also alles vom Linken bis zum Rechten Parteienspektrum vertreten sein.
Nachdem Frau Merkel abgedankt hätte würden die Parteien wieder als getrennte politische Gruppen agieren. Das sagt aber nichts über die Stärke der gesammten Opposition aus.
Genau dies ist nach jeder Entmachtung eines Staatschefs zu sehen gewesen. Es bedarf einiger Zeit bis sich die verschiedenen Gruppen im die neue Situation eingelebt haben. Daher sollte sich die Presse und die Politikexperten lieber mal die Klappe halten anstatt von einer Schwächung der Opposition zu faseln. Wie ich es leider schon zu oft nach den erdolgreichen Protesten des arabischen Frühlings gehört habe. Klar muss nicht alles glatt gehen. Aber man darf nicht eine erfolgreiche Opposition welche eine politische Wende herbeigeführt hat danach klein reden nur weil sie sich in einzelne politische Strömungen teilt.
Mir erscheint es manchmal so als ob die meisten Journalist und Politikexperten mit mehr als zwei politischen Richtungen überfordert sind. Wer die Unterschiede der einzelen Parteien nicht klar benennen kann sollte von der politischen Berichterstattung die Finger lassen.

Mittwoch, 19. Februar 2014

China / Nord-Korea Petition

Auch wenn es wahrscheinlich nichts bringt habe ich mal eine E-Petition beim Bundestag eingereicht, natürlich als öffentliche Onlinepetition:

Wortlaut der Petition:
Der Deutsche Bundestag möge beschließen es der Bundesregierung und ihren Ministerien zu untersagen, die wirtschaftlichen Beziehungen mit China weiter auszubauen oder zu intensivieren, solange die chinesische Regierung an ihrer Unterstützung für die Machthaber in Nord-Korea festhält.

Begründung:Seit dem UN Bericht über die Menschenrechtslage in Nord Korea ist klar das dieses Regime genauso skrupellos Vorgeht wie das NS-Regime in Deutschland vorgegangen ist. Es gibt die gleichen Massenhinrichtungen, die gleichen Konzentrationslager und die Folter wie es sie auch unter den Nazis im dritten Reich gegeben hat. In keinen anderen Land der Erde ist aktuell ein gleiches flächendeckendes Vorgehen gehen Menschen dokumentiert. Es bedarf der Geschichte um diese Grausamkeiten einzuordnen.
Aus diesem Grund müssen wir Deutschen, die wir uns über unsere Geschichte bewusst sind, nun ein Zeichen setzen. Wir können, dürfen und wollen nicht militärisch Eingreifen, aber wir können den einzigen Verbündeten von Nord Korea unter Druck setzen. China ist kein Musterknabe was Menschenrechte angeht,
aber "harmlos" im Vergleich mit Nord Korea.
Wir können die weitere Annäherung und Intensivierung unsere Beziehungen mit China ohne Probleme auf Eis legen. Es entsteht für Deutschland kein Schaden und die chinesische Regierung verliert auch nicht ihr Gesicht wenn Deutschland bei einem Staatbesuch nur den Außenminister ohne Wirtschaftsvertreter entsenden. Aber wir können ein entschiedenes Zeichen setzen.Ein solches Zeichen könne in andere westliche Länder Schule machen, und so China zum Einlenken bringen.
Ohne China an der Seite ist das Regime in Nord Korea nicht überlebensfähig. Eine Abkehr durch China hätte einen sofortigen Kollaps des Landes und der Führung zu folge, und für die Menschen in Nord Korea ist alles besser als ein weiter so.

Persönliches Fazit:
Ich weis Nazivergleiche sind gefährlich, aber ich bin mir ziemlich sicher das sich beide Regime in nichts nachstehen. Auch wenn ich für die Petition wenig Chancen auf Erfolg sehe, kann ich nun sagen: "Ich habe zumindest etwas versucht um das Leiden der Menschen in Nord-Korea zu stoppen."

Samstag, 8. Februar 2014

Ich wünsche mir eine Nachrichtensendung

Das deutsche Fernsehen ist Weltmeister im übernehmen von US-Amerikanischen Sendungen. Dagegen spricht nichts. Wenn eine Idee gut ist sollte man sie übernehmen bevor man zwanghaft versucht was neues zu erfinden und dabei nur Müll produziert.
Vor einigen Tagen bin ich auf eine Sendung gestoßen von der ich mir Wünschen würde sie gäbe es auch in Deutschland.
Sie heißt "The Young Turks" und beleuchtet aktuelle politische Entwicklungen in den USA. Okay die Macher sind eher dem liberale/linken Lager zuzurechnen (was genau weitestgehend auch meiner politische Einstellung entspricht). Aber das macht die Sendung noch zu nichts Besonderem.
Was so bemerkenswert an "The Young Turks" ist, ist das einzelne Ereignisse kritisch behandelt werden, und zwar immer auf einer Möglichst Faktenbasierten Ebene. Dennoch halten die Moderatoren nicht mit der eigenen Meinung hinterm Berg. Die Art von Sendung welche mit "The Young Turks" vergleichbar ist. Wäre die "Heute-Show" aber die "Heute-Show" versucht nicht durch Fakten aufzuklären sondern sich mit Fakten über Politiker oder politische Situationen lustig zu machen. Nur weil die "Heute-Show" diesen Klamaukfaktor hat ist sie noch nicht abgesetzt.
Ich wünsche mir das jemand Nachrichtensendung wie "The Young Turks" in Deutschland an den Start bringt ohne die ganze Zeit auf der Ulkschiene zu sitzen.
Was in Deutschland schon immer fehlt und in Zeiten einer 80% Regierung mehr fehlt als jemals zuvor. Ist eine kritische Stimme welche auf unterhaltsame Weise die Probleme, die Doppelmoral und die absurden Widersprüche in der Politik mit Fakten aufdeckt. Im Bereich Fernsehen gibt es bereits eine solches Format "Fernsehkritik.tv" und die Tatsache dass die Format seit Jahren so erfolgreich zeigt das es hierfür einen Bedarf gibt.
Wenn es für Faktenbasierte Kritik am Fernsehen einen Markt gibt dann muss es für eine Faktenbasierte Kritik an der Politik einen noch größeren Markt geben.
Also ich werde mir eine solche Sendung bestimmt anschauen.

P.S.: Keine Angst wegen des Urheberrechts, alle Ausschnitte so wie sie bei "The Young Turks" verwendet werden, wären auch nach deutschen Urheberrecht nach dem Zitatrecht erlaubt.

Samstag, 1. Februar 2014

Rückblick auf die heutigen Demos in Stuttgart

Mein persönlicher Rückblick auf die heutigen Demos in Stuttgart.
Ich war schon um 13:30 in Stuttgart und konnte das Sammeln der Demonstranten beobachten. Viele bekannte Gesichter aus der Schwulen und Lesben Szene von Stuttgart waren genauso anwesend wie Vertreter verschiedenster Parteien und Organisationen. Ich war natürlich, genauso wie alle anderen Piraten, auf der Demo für einen vielfältigen Lehrplan.
Die Redner/innen waren meistens sehr gut. Nach etwa einer Stunde (15:15) war die Versammlung zu Ende. Die Demo "Gegen den Regenbogen." war noch vor dem neuen Schloss zu gange. Daher gingen die Piraten und viele der anderen Demonstranten dort hin um zu sehen was da so für Menschen gegen den Regenbogen demonstrieren. Ich war nicht überrascht AFD Anhänger unter ihnen zu finden.
Kurze Zeit nachdem ich bei der Demo ankam. Sah ich wie eine junge Frau ein Schild eines Anti-Regenbogen Demonstranten herrunterriss und kaputt machte.
Es wurden sofort Rufe nach der Polizei laut. Diese traf nach kurzer Zeit ein und nahm auch eine junge Frau fest. Leider war es die Falsche. Als ich die Polizisten darauf hinweisen wollte das dies nicht die Täterin ist. Wurde ich ignoriert. Als die Polizei die falsche Täterin mitnahm. Folgte ich ihnen. Sie brachten sie zu ihrem Auto, welches im Hof des neuen Schloss geparkt war. Dort ging die junge Frau gerade in den Angriffsmodus über, sie hatte echt Panik jetzt eine Anzeige wegen Sachbeschädigung zu bekommen. Ich erklärte noch einmal das ich gesehen habe und das hier auch bezeugen werde dass diese Frau nicht die Täterin ist. Dadurch wurde die Frau ruhiger. Nun wurden die Personalien von vermeintlicher Täterin zwei Zeugen und dem Besitzer des Plakats aufgenommen und nach 5 Minuten war die Sache soweit erledigt.
Als die Aufnahme der Personalien gerade zu Ende ging  kamen die ersten Einheiten der Polizei ebenfalls zu ihren Autos zurück und legten ihre Schutzanzüge an. Die Demo hatte sich gerade in Bewegung gesetzt. Die Anti-Regenbogen-Demonstranten wurden von den Regenbogen-Demonstranten begleitet. Der Demozug wurde mehrfach angehalten und zum Schluss in der Staufenbergstraße gestoppt. Die
Anti-Regenbogen-Demo skandierten "Schützt unsere Kinder!" was von uns mit einem "vor EUCH selbst." erweitert. Es gab viele Profokationen von beiden Seiten. So etwas wie Küssen zwei Männer wurde von uns natürlich lautstark gefeiert. Auch brachte ich mein Horn mit viel Energie zum klingen was viele Anti-Regenbogen-Demonstranten nicht gefiel.
Die Konfrontation war von beiden Seiten waren sehr hart aber friedlich. Nach einiger Zeit verloren die Demonstranten die Lust und die Demonstration löste sich auf.
Die Polizei wahr zwar öfter überfordert blieb aber friedlich. Abgesehen von zwei Einkesselungen war das Verhalten der Polizei in Ordnung.
Genial war das alle Demonstranten zum Schluss sich mit Sprechchören wie "Wir kommen wieder." verabschiedeten.
Hier ein Video von CamS21.