Sonntag, 13. Mai 2012

An alle Freunde Stuttgarts


Heute habe ich festgestellt dass das Projekt #S21 gestorben ist.
Nein es ist nicht die Fehlplanung, Hinterzimmerpolitik oder fehlende Finanzierung.
Es ist die Tatsache dass dem Prestigeprojekt das Prestige abhanden gekommen ist.
Aber erst mal kurz zum aktuellen Stand im ehemaligen Schlossgarten.

Ich konnte einen Mann auf dem Denkmal neben dem Landespavillon herum klettern, messen und fotografieren sehen. Das Denkmal soll wohl demnächst transportiert werden.
Ob das gelingt oder nicht ist für das Ende des Gesamtprojekt egal. Auch ist egal ob die Probleme mit dem Grund.- und oder Mineralwasser in den Griff zu bekommen sind oder nicht. Genauso egal ist es wie viele Montagsdemos es noch geben wird.
Das Projekt wird sein Prestige verlieren weil es ein Problem mit dem Turm und der Südseite des verbleibenden Teils des Bahnhofgebäude gibt.
Mir ist heute aufgefallen dass die tragenden Wände die bisher im Südflügel versteckt waren reine Innenwände und keine Außenwände sind. Die bisherigen Außenwände sind enorm robust, denn sie widerstehen seit über 90 Jahren der Witterung ohne größeren Schaden zu nehmen. Die Innenwände sind eher Modell Pappe.


Dies bedeutet dass man nicht einfach nur den Turm freilegen muss und einen vollständigen Turm erhält sondern man muss die tragenden Wände genauso wetterfest machen wie die aktuellen Außenwände schon sind. Gleichzeitig soll die Optik des Turms beibehalten werden. Natürlich ist das technisch möglich aber es gibt die nicht zu geringe Chance das bei den Bauarbeiten etwas schief geht und es zu einem Teil oder kompletten Einsturz des Turms, gegebenenfalls mit Beschädigungen am verbleibend Bahnhofsgebäude, kommt.
Und anders als beim Grundwasser, Feinstaub oder Lebensqualität ist hier der Schaden einfach zu beziffern. Wer der Turm einstürzen lässt muss den Wiederaufbau des Turm komplett bezahlen.
Da wir hier von einem Auftrag mit, positiv für den Auftragsnehmer gerecht, 1 Million Euro reden. Das finanzielle Risiko aber bei mehreren Millionen liegt wird sich wohl keiner der einigermaßen bei Verstand ist finden diese Auftrag annehmen.
Jetzt ruhen erst mal die Arbeiten an diesem Teil des Bahnhofs wie an allen anderen Teilbaustellen auch. Wenn die Projektplaner so weitermachen. Also immer erst mal mit was Anfangen, dann feststellen dass es Probleme gibt, dann an anderer Stelle weitermachen werden sie eh nie fertig.
Meiner persönlichen Meinung nach sollten die S21 Gegner übereinkommen dass in Zukunft die Montagsdemos nur noch einmal im Monat stattfinden. Bei dieser Veranstaltung sollte dann immer die Baufortschritte bzw. deren Fehlen und die Probleme des letzten Monats besprochen werden.
Dies hätte mehrere positive Effekte:
  1. Die teilnehmenden Polizisten wären auch wieder entspannter.
  2. Es gäbe wirklich neues und wichtiges zu erzählen und nicht jede Woche den zu 90% bekannten Sachverhalt. Denn man selbst als harter Gegner nicht mehr hören kann.
  3. Die Projektbefürworter / Projektverantwortlichen müssten sich die Unangenehme Frage gefallen lassen wieso es mit dem Projekt welches pro Monat 50 Millionen Euro Kostet nicht voran geht. Man könnte hier von offener und willentlicher Steuerverschwendung reden.
  4. Die Teilnehmer an der Montagsdemo würde sich auf diese wieder freuen. 123 Montag in folge, nur bei Feiertage einmal nicht, dieses Pensum wird der Widerstand nicht mehr lange aufrecht erhalten können. WIR haben bewiesen was WIR zu leisten im Stande sind. Jetzt soll die Bahn zeigen was sie kann, und wenn es sein muss können wir, nach einer Zeit der Ruhe, wieder jeden Montag oder auch an jedem anderen Wochentag auf die Straße gehen.

Es ist inzwischen so viel kaputt gemacht worden daher dürfen wir es nicht zulassen nun uns selbst kaputt zu machen. Chillen wir ruhig in der Ecke und sammeln unsere Kräfte für den Tag da der Turm fällt.

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