Konservative haben, erstaunlicherweise
nichts gegen Veränderungen, sie sich sogar bereit Veränderungen
mitzutragen und sogar voranzubringen, das gleiche gilt auch für
fortschrittliche Standpunkte oder Meinungen. Ob ein konservativer
Mensch eine Veränderungen annimmt oder nicht liegt einzig und allein
daran ob er sie auf sich selbst beziehen kann. Soll heißen wenn ein
Konservativer zu etwa sagen kann: „Ich sehe wie mir das helfen oder
nützten kann.“ oder „Ich sehe wie ich das tun könnte / möchte.“
dann ist ein Konservativer dafür weil es Teil des eigenen Weltbilds
ist egal ob sich das mit anderen Teilen des eigenen Weltbild beißt
oder nicht.
Hier ein Beispiel: Wenn ein
Konservativer Mann es für sich selbst ablehnt für Geld Sex zu
haben, wird es jeden Verurteilen wo dies Tut. Gleichzeitig wird er
möglicherweise aber selbst in Bordell gehen oder Pornofilme
anschauen, ohne das ihm die Doppelmoral hierbei überhaupt auffällt.
Konservativen Menschen sind einfach
nicht bereit und wehren sich sogar extrem dagegen Dinge aus einem
anderen Blickwinkel als ihrem eigenen zu betrachten. Sie sind auch
nicht bereit ihre eigenen Ansichten auf Konsistenz abzugleichen. Es
gilt das Motto es ist nicht für mich, wieso sollte ich es dann bei
dir Akzeptieren oder wenn ich das bisher noch nie so erlebt habe dann
gibt es sowas auch nicht, somit glaube ich dir nicht.
Ich vermute das es viel mit
Unsicherheit und Angst zu tun hat, dass Konservative ihre eigene
Weltsicht nicht verlassen wollen oder können. Sie sind somit zwar
rational in der Lage zuverstehen, dass es Menschen gibt die aus
Sadomaso-Praktiken beim Sex stehen, da sie selbst aber kein Interesse
an dieser Art von Sexpraktiken haben werde sie es dennoch
grundsätzlich ablehnen. Dies nur mal als ein Beispiel von vielen.
Die einzige Möglichkeit wie ein
konservativer Mensch sein Weltbild ändert, ist nicht durch
Selbstreflektion sondern nur über Autoritäten welche neue
Blickwinkel erklären, oder wenn sie selbst eine Erfahrung
durchmachen.
Das einzige was man als
fortschrittlicher und weltoffener Mensch machen kann um bei
Konservativen den Stein ins rollen zu bringen, ist ihnen immer wieder
die Angst zu nehmen. Harte konfrontation oder gar streit helfen nur
die Angst und Unsicherheit von Konservativen zu stärken. Man muss
ihnen das Gefühl geben das kein Gefahr besteht wenn sie ihre Meinung
hinterfragen oder ändern.
Ich sage jetzt nicht das man sich mit
Konservativen nicht das man mit Konservativen harte Wortgefechte oder
Streits vermeiden soll. Ganz im Gegenteil man muss sich diesen
Diskussionen stellen, man darf nur nicht den Fehler machen und einen
Konservativen in der Person angreifen auch wenn sie selbst es tun. Je
ruhige man selbst bleibt und mit Fakten ohne persönliche Anfeindung
die eigenen Position vertritt desto ehe erreicht man das Ziel. Man
muss nicht mal freundlich sein in der Diskussion, man muss nur jeden
persönlichen Angriff vermeiden und immer mit den eigenen Fakten
trumpfen.
Totale Nogos sind alle Ansätze wo
empatie gefragt ist zum Beispiel: „Versetzen sie sich mal in die
Lage von ...“, „Was würden sie tun wenn ...“.
Goto Argumente sind alles welche man
Belegen kann: „Die Erde ist eine Kugel.“, „Die
Unterhaltsleistung für einen Flüchtling liegt unter dem Hartz 4
Satz.“