Leider fing es genau zum Start der Parade an wie aus Eimer zu regnen. Wir waren zwar nicht alle auf Regen eingestellt. Ließen uns aber durch das Wasser von Oben nicht abhalten. Die Einzigen Teilnehmer welche sich auf den Heimweg machten waren einige Teilnehmer der Partei für die Familie. Kindeswohl geht hier wohl vor politischer Aussage. Mein Sohn mit seinen 5 Jahren ertrug den Regen übrigens ohne Murren auch wenn wir beide nach dem Regen bis auf die Knochen nass waren.
Die Parade nahm ihren Lauf und wir haben soweit es ging Flyer und Aufkleber verteilt. Die glücklichsten Gesichter sah ich wenn ich Lesben welche sich die Parade von außen betrachteten die Aufkleber mit „2 Mütter = Eltern“ übergab. Einige male wurde mir diese Aufkleber mit Begeisterung von ganzen Gruppen von Lesben aus der Hand gerissen. Fürs nächste Jahr werden wir wohl nur noch Aufkleber verteilen. Wir sind auf einem Großteil der Flyer sitzen geblieben. Zudem sollten wir uns eine Möglichkeit überlegen wie wir die unterschiedlichen Flyer getrennt lagern und mit uns herumtragen können. Es kommt einfach gut besser je nach gegenüber den passenden Aufkleber zu übergeben.
Als wir am Schlossplatz ankamen waren wir auch einigermaßen trocken. Die Reden waren diesmal nicht ganz so nervig wie die letzten zwei male. Da weder die FDP noch die CDU zu Wort kam.
Nachdem die Parade beendet war haben einige Unermüdliche noch etwa 600 Indect Flyer unter die Leute in Stuttgart gebracht.
Alles in allem war es ein sehr anstrengender aber schöner Tag. Bevor wir den Heimweg antraten wollte mein Sohn noch einen Formluftballon von einem Straßenkünstler. Dieser Frage mich, mit Hinweis auf den Bollerwagen voller Demomatrial, was ich heute getan hätte. Ich erklärte beim CSD gewesen zu sein, und für die Rechte von Schwulen und Lesben demonstriert zu haben. Daraufhin bekam ich die Luftschlange in Blumenform für Umsonst mit dem Kommentar: „Die Welt ist schon ziemlich verrückt, da muss sich noch einiges Ändern.“
Was mir im erst später bewußt wurde ist die Tatsache das etwa die Hälfte der Teilnehmer in der Piratengruppe weiblich waren. Und nur etwa 10% selbst Homosexuell. Wenn die restliche Gesellschaft unserem Beispiel folgen würde wäre das Thema mit der Gleichberechtigung schon längst Geschichte.