Sonntag, 30. September 2012

Erschreckende Erkenntnis zur Videoüberwachung

Am Freitag war ich auf dem Weg zwischen zwei Kunden auf der A8 unterwegs. Ich kam an einem Unfall mit mehreren Auto vorbei, der wie es schien erst vor ein oder zwei Minuten passiert war. Da ich sah da Niemand verletzt war und auch mein Feuerlöschen, welcher in meinem Auto griffbereit liegt, nicht benötigt wurde. Fuhr ich weiter, dabei Überlegt ich wie ich dennoch helfen könnte. Ich dachte mir:“Vielleicht solltest du die Polizei anrufen, auch wenn sie bestimmt schon Bescheid wissen. Doppelt informiert hilft besser.“
Ich rief also, per Handy, bei der Polizei an. Welche mich dann sobald ich sagte:“Es gab einen Unfall auf der Autobahn.“ an die Autobahnpolizei weiterleitete. Dort nahm, nach einer gefühlten Ewigkeit ein Polizist meinen Anruf entgegen.
Ich erklärte dann was ich gesehen hatte. Den Ort des Unfalls zu beschreiben war ein wenig mühselig. Der Beamte am anderen Ende versuchte offensichtlich meine Angaben, per Videoüberwachung, zu überprüfen. Also er dann, nach eigenem Bekunden, den Rückstau des Unfalls auf einem Monitor sah wurde er ein wenig schneller. Es war ihm anzumerken, dass er nun seine professionelle Routine abspulte und den Ernst der Lage genauso einschätzte wie ich. Er bedankte sich dann noch schnell und legte auf.
Also auch als Feind von Videoüberwachung war ich im ersten Moment froh dass der Polizist meine Angaben per Videoüberwachung bestätigen und dann entsprechend handeln konnte. Nach kurzer Zeit wurde mir aber bewusst dass ich Zeuge des Dilemmas der Videoüberwachung wurde. Das Dilemma der Videoüberwachung ist folgendes. Jeder erwartet dass wenn eine Kamera ein Gefahr oder  eine Straftat aufnimmt sofort etwas geschieht. Dem ist aber nicht so. Kameras können einzig und allein Straftaten aufklären. Es ist einfach ziemlich unwahrscheinlich dass genau in dem Moment jemand genau den Monitor im Blick hat welcher gerade eine Straftat filmt. Da hier viele Faktoren zusammen kommen müssen ist klar, dass so keine Sicherheit geschaffen werden kann. Sondern nur begangene Straftaten einfacher aufgeklärt werden können. Dies ist der Politik und Sicherheitsbehörden bekannt daher wird auf nationaler und europäischer Ebene an vielen Stellen versucht diesen Makel der Videoüberwachung zu beseitigen.
Die meisten Ideen die dieses Problem beheben sollen, haben damit zu tun, dass die stupide Arbeit der Monitorbeobachtung durch Computer erbracht werden soll, als Beispiel sei hier nur Indect genannt. Aber selbst wenn es Möglich wäre Straftaten durch Computerprogramm einwandfrei zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Bleibt das Hauptproblem der Videoüberwachung bestehen.
Mit jeder Überwachungskamera die im öffentlichen Raum installiert wird nimmt die Bereitschaft in der Bevölkerung zur “Zivil Courage“ ab. Was wiederum die Argumente liefert die Überwachung auszubauen.

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