Heute habe ich festgestellt dass das
Projekt #S21 gestorben ist.
Nein es ist nicht die Fehlplanung,
Hinterzimmerpolitik oder fehlende Finanzierung.
Es ist die Tatsache dass dem
Prestigeprojekt das Prestige abhanden gekommen ist.
Aber erst mal kurz zum aktuellen Stand
im ehemaligen Schlossgarten.
Ich konnte einen Mann auf dem Denkmal
neben dem Landespavillon herum klettern, messen und fotografieren
sehen. Das Denkmal soll wohl demnächst transportiert werden.
Ob das gelingt oder nicht ist für das
Ende des Gesamtprojekt egal. Auch ist egal ob die Probleme mit dem
Grund.- und oder Mineralwasser in den Griff zu bekommen sind oder
nicht. Genauso egal ist es wie viele Montagsdemos es noch geben wird.
Das Projekt wird sein Prestige
verlieren weil es ein Problem mit dem Turm und der Südseite des
verbleibenden Teils des Bahnhofgebäude gibt.
Mir ist heute aufgefallen dass die
tragenden Wände die bisher im Südflügel versteckt waren reine
Innenwände und keine Außenwände sind. Die bisherigen Außenwände
sind enorm robust, denn sie widerstehen seit über 90 Jahren der
Witterung ohne größeren Schaden zu nehmen. Die Innenwände sind
eher Modell Pappe.
Dies bedeutet dass man nicht einfach
nur den Turm freilegen muss und einen vollständigen Turm erhält
sondern man muss die tragenden Wände genauso wetterfest machen wie
die aktuellen Außenwände schon sind. Gleichzeitig soll die Optik
des Turms beibehalten werden. Natürlich ist das technisch möglich
aber es gibt die nicht zu geringe Chance das bei den Bauarbeiten
etwas schief geht und es zu einem Teil oder kompletten Einsturz des
Turms, gegebenenfalls mit Beschädigungen am verbleibend
Bahnhofsgebäude, kommt.
Und anders als beim Grundwasser,
Feinstaub oder Lebensqualität ist hier der Schaden einfach zu
beziffern. Wer der Turm einstürzen lässt muss den Wiederaufbau des
Turm komplett bezahlen.
Da wir hier von einem Auftrag mit,
positiv für den Auftragsnehmer gerecht, 1 Million Euro reden. Das
finanzielle Risiko aber bei mehreren Millionen liegt wird sich wohl
keiner der einigermaßen bei Verstand ist finden diese Auftrag
annehmen.
Jetzt ruhen erst mal die Arbeiten an
diesem Teil des Bahnhofs wie an allen anderen Teilbaustellen auch.
Wenn die Projektplaner so weitermachen. Also immer erst mal mit was
Anfangen, dann feststellen dass es Probleme gibt, dann an anderer
Stelle weitermachen werden sie eh nie fertig.
Meiner persönlichen Meinung nach
sollten die S21 Gegner übereinkommen dass in Zukunft die
Montagsdemos nur noch einmal im Monat stattfinden. Bei dieser
Veranstaltung sollte dann immer die Baufortschritte bzw. deren Fehlen
und die Probleme des letzten Monats besprochen werden.
Dies hätte mehrere positive Effekte:
Die teilnehmenden Polizisten wären
auch wieder entspannter.
Es gäbe wirklich neues und
wichtiges zu erzählen und nicht jede Woche den zu 90% bekannten
Sachverhalt. Denn man selbst als harter Gegner nicht mehr hören
kann.
Die Projektbefürworter /
Projektverantwortlichen müssten sich die Unangenehme Frage gefallen
lassen wieso es mit dem Projekt welches pro Monat 50 Millionen Euro
Kostet nicht voran geht. Man könnte hier von offener und
willentlicher Steuerverschwendung reden.
Die Teilnehmer an der Montagsdemo
würde sich auf diese wieder freuen. 123 Montag in folge, nur bei
Feiertage einmal nicht, dieses Pensum wird der Widerstand nicht mehr
lange aufrecht erhalten können. WIR haben bewiesen was WIR zu
leisten im Stande sind. Jetzt soll die Bahn zeigen was sie kann, und
wenn es sein muss können wir, nach einer Zeit der Ruhe, wieder
jeden Montag oder auch an jedem anderen Wochentag auf die Straße
gehen.
Es ist inzwischen so viel kaputt
gemacht worden daher dürfen wir es nicht zulassen nun uns selbst
kaputt zu machen. Chillen wir ruhig in der Ecke und sammeln unsere
Kräfte für den Tag da der Turm fällt.